Katrin Himmler
Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte
Erschienen im Fischer Verlag 2005
Taschenbuch (2007) 20,- €
E-Book (2016) 9,99 €
„In der Familie Katrin Himmlers wurde über die Verbrechen Heinrich Himmlers offen gesprochen. Den Erzählungen nach galt ihr Großonkel als der „ungeratene“ Außenseiter eines humanistisch gebildeten Elternhauses, seine Brüder Gebhard und Ernst hingegen hätten mit der Politik des NS-Regimes nicht viel zu tun gehabt.
Als sie den Spuren ihres seit 1945 vermissten Großvaters Ernst nachgeht, stößt Katrin Himmler auf eine viel tiefere Verstrickung von Heinrichs Brüdern.
Als frühe Anhänger der Partei profitierten die beiden nicht nur von den neuen Verhältnissen nach 1933, sondern unterstützen mit ihrer Tätigkeit im Reichserziehungsministerium und im Reichsrundfunk engagiert das NS-Regime. Noch inmitten zerbombter Städte wollten die Brüder gemeinsam mit Heinrich Zukunftspläne „für die nächsten zwanzig Jahre“ schmieden.
Katrin Himmler erzählt die Geschichte einer Familie, in der es kein Mitleid mit den Verfolgten, sondern Einverständnis mit den politischen Verhältnissen gab – bei den Ehefrauen, den Freunden, dem Schwager und bei Heinrichs Geliebter Hedwig Potthast. In ihrer ungewöhnlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann die Autorin auf zahlreiche unveröffentlichte Briefe und persönliche Dokumente aus den Familiennachlässen zurückgreifen und schließt damit auch Lücken in der bisherigen historischen Forschung.“
Eine deutsche Familiengeschichte und ein ungewöhnlich persönlicher Bericht über die Konfrontation mit der NS-Vergangenheit in der eigenen Familie.
„Katrin Himmler hat Mut zur Wahrheit. Respekt.“
Münchner Merkur, 27.1.2007
„Bücher über den jungen Heinrich Himmler gibt es genug, doch Katrin Himmlers Buch sticht daraus hervor. [Es] vermag durch die präzise Schilderung der Familiengeschichte das Bild des abstrusen Sonderlings ein Stück weit zu relativieren.“
Fritz Bauer Institut, Newsletter 28, Frühjahr 2006
„Wie Katrin Himmler eher beiläufig diese Mythen ans Tageslicht fördert und ohne großes Aufheben die großen und die kleinen Lügen der Familiengeschichte entdeckt, nähert sie sich trotz all des Ungeheuerlichen dem Alltäglichen, dem Banalen an, das selbst im abgrundtief Bösen steckt.“
Lausitzer Rundschau, 29.4.2006
„Faktenreich und kritisch schildert die Politikwissenschaftlerin Katrin Himmler die Familiengeschichte Gebhard und Ernst Himmlers. Sie knüpft dabei an die jüngere Täterforschung an.“
H-Soz-u-Kult, 17.4.2006
„Sie hat die Mauer des Schweigens durchbrochen.“
Hamburger Abendblatt, 4./5. März 2006
„Katrin Himmlers Stärke ist die Akribie. Mit scharfem Blick untersucht sie auch kleinste Details, ohne sich darin zu verlieren.“
Frankfurter Rundschau, 8.2.2006
„Die Autorin berichtet nicht nur sachlich – weder entschuldigend noch anklagend – über ihren Großonkel, sondern auch über dessen Brüder.“
Kleine Zeitung, Graz, 30.1.2006
„Ein Buch, das für Furore sorgt.“
Inforadio, 8.1.2006
„Katrin Himmler widerlegt Nachkriegslegenden, die ähnlich auch in anderen Familien tradiert wurden: die Legende vom unpolitischen Mitläufertum.“
Deutschlandradio Kultur, 3.1.2006
„Heinrich Himmler ist, das zeigt seine Großnichte mit großer Akribie und schon fast aufreizend nüchtern, nicht das „Monster“ in einer sonst unauffälligen, bildungsbürgerlichen Familie.“
Der kleine Bund, Bern, 10.12.2005
„Die gelungene Gratwanderung zwischen Geschichtsschreibung und subjektiver Reflexion ist ein besonderer Verdienst des Buchs.“
taz, 26./27.11.2005
„Katrin Himmler richtet in ihrem Buch ein unscharfes Bild neu ein. Es ist die Erinnerungsarbeit der Enkelgeneration.“
3sat Kulturzeit, 9.11.2005
„Katrin Himmlers großer Verdienst besteht darin, die monströse Erscheinung des „Reichsführers SS“ in den Kontext der ganz normalen bürgerlichen Familie zurückzuführen, der er entstammte.“
Berliner Tagesspiegel, 7.11.2005
„Katrin Himmler ist auf der ehrlichen Seite.“
Die Welt, 5.11.2005
„Ein außerordentlich kluges Buch.“
Stuttgarter Zeitung, 5.11.2005